Weidenbachtal
Die Wanderung startet an der Kirche St. Matthias in Strauch. Im Jahre 1850 von den Dorfbewohnern als kleine Kapelle gebaut, wurde das Gotteshaus in Anbetracht der wachsenden Bevölkerung in Strauch schnell zu klein, so dass bereits 1922 der Grundstein für das heutige, deutlich größere Gebäude gelegt wurde.
Wir verlassen Strauch und durchqueren zunächst eine offene Wiesenlandschaft östlich von Strauch. Am Waldrand entlang führt uns der Weg stetig in Richtung Rursee, bis zur Landesstraße L128. Weit reicht der Blick von hier aus über den Rursee hinweg in östlicher Richtung in den Nationalpark Eifel.
Unsere Wanderung führt uns allerdings nicht zum Rursee, sondern knickt nach Süden ab. Nach wenigen hundert Metern ist bereits das Plätschern des quirligen Weidenbachs zu vernehmen. Aufgrund des Vorkommens zahlreicher, teils seltener Tier- und Pflanzenarten steht das gesamte Tal unter Naturschutz und bietet somit ein tolles Naturerlebnis. Kurze Zeit später passieren wir das idyllisch gelegene Gebäude der Weidenbacher Mühle. Sie stammt einer Inschrift zufolge aus dem Jahr 1807 und wurde von einem Wasserrad angetrieben, um hauptsächlich Roggen und Hafer zu zermahlen. Der letzte Müller arbeitete dort bis in die 1950er Jahre. 1960 ging die vom Verfall bedrohte Mühle dann in Privatbesitz über und wurde aufwändig restauriert.
Der Weg verläuft von nun an parallel zum Weidenbach und vom Plätschern des Flüsschen begleitet geht es zurück in Richtung Strauch. Kurz vor Erreichen der Ortschaft treffen wir noch auf den Heinrich-Geis-Stollen, der seit 1956 unterirdisch den Obersee mit der Kalltalsperre verbindet. Als nach dem 2. Weltkrieg durch den aufstrebenden Bergbau und die wachsende Industrie im Aachener Raum der Wasserbedarf rapide anstieg, reichte die Versorgung aus der Dreilägerbachtalsperre in Verbindung mit der Kalltalsperre nicht mehr aus. Man war daher gezwungen, Wasser aus dem Einzugsgebiet des Ruroberlaufes in die Trinkwasserversorgung einzubinden und baute diesen 3,7 Kilometern langen Stollen. Nach passieren des Stollens lichten sich dann die Bäume und wir gelangen über eine offene Wiesenlandschaft zurück nach Strauch, dem Ausgangspunkt dieser schönen Tour.