Feierabendrunde Herzogenrath - Rolduc
Diese Runde erzählt von Grenzen, die früher keine waren und heute allmählich verschwimmen. Den Anfang macht Burg Rode, einst lukrative Zollstation im eigenständigen Land von Rode, das auch Kerkrade umfasste. Bis zur Trennung 1815 war es über 800 Jahre unter verschiedenen Herrschaftshäusern als Territorium vereint. Für die Nutzung des überregionalen Handelswegs, der über die Kleikstraße verlief, mussten die Händler Wegezoll entrichten. Entsprechend wurde Herzogenrath mit Burg, Mauer und Stadttoren gesichert. In der Kleikstraße finden sich auch historische Häuser aus der Bockreiterzeit im 18. Jh., als Räuberbanden in Zeiten verheerender Armut und Hungersnot die gesamte Region mit Raubzügen in Angst und Schrecken versetzten. Einen Katzensprung über die Grenze nur durch ein Wäldchen getrennt, liegt die romanische Abtei Rolduc, die größte erhaltene Klosteranlage der Niederlande. Inmitten der wunderschönen Krypta ruht der einstige Burgherr von Burg Rode, Graf Adalbert von Saffenberg, der einst die Ländereien für die Klostergründung zur Verfügung stellte. Ein Feierabend-Klosterbier im lauschigen Innenhof erinnert an Zeiten im 18. Jh. als die Abtei hochtechnisierte Bergwerke beiderseits der heutigen Grenze mit rund 400 Beschäftigten betrieb, denen 2,6 Liter Klosterbier am Tag zustand. Als moderne Paten stehen das Eurode Business Center, mit Gebäudeteilen in zwei Ländern und die Aachener Straße/Nieuwstraat, mit dem vis-à-vis von deutschen und niederländischen Nachbarn für gemeinschaftliche Wurzeln und Visionen der Region.