Feierabendrunde Herzogenrath, Klinkheide
Herzfeld
Auf geht’s ins Wurmabenteuer auf verwunschenen Wegen, die auch mal schlammig und holprig sein können, sportlich bergauf-bergab oder ganz gemütlich parallel den Hang und die Talaue entlang. Unterwegs sinnieren wir auf einer Bank beim schönen Blick ins Tal, hören die Wurm plätschern und sehen sie zwischen Laub und Ästen durch die Hangwälder blitzen. Dann rücken wir ihr auf die Pelle, kommen nah an idyllische Ufer, treffen mit etwas Glück auf einen Eisvogel, der in den lehmig-sandigen Uferkanten zu Hause ist oder schauen von einer betriebsamen Wanderbrücke der Wurm ganz einfach nur beim Fließen zu.
In all dem Grün schlummert Geschichte: Wir passieren das Zechengebäude der Grube Furth , das heute als Wohnhaus dient. Bis 1883/84 war das Kohlebergwerk im Wurmtal, von dem schon 1690 die Rede ist, aktiv. Die kleine Jesusplakette im Türsturz ist ein Relikt der einstigen Betstube im Gebäude, die Arbeiter aufsuchten, bevor sie im wasserkraftbetriebenen Paternoster unter Tage fuhren.
Im Wald liegt ganz vom Grün erobert der Westwall . Die 630 Kilometer lange Höckerlinie zwischen Kleve und Weil am Rhein, die die Nazidiktatur 1938/39 als abschreckendes Bollwerk geplant hatte, konnte der Befreiung durch die Alliierten nichts entgegensetzen. Ihre Relikte ruhen nun friedlich im Wald und bieten ökologische Nischen.