restaurierte Fachwerkhöfe, © StädteRegion Aachen
  • Strecke: 4 km
  • Dauer: 1:30 h
  • Schwierigkeit: leicht

Dorfrundgang Huppenbroich

Zunächst statten wir der Kapelle mit dem alten Kreuz an der Außenwand einen Besuch ab, die in der schweren Nachkriegszeit von 1946 bis 1947 erbaut wurde. Im Inneren schlicht und geschmackvoll zugleich, vom Kunststil der Nachkriegszeit geprägt, ist sie ein Schmuckstück unter den Gotteshäusern der Gemeinde Simmerath. Von der Kapellenstraße aus betreten wir bereits nach wenigen Schritten einen urigen Pfad, der von gepflegten Buchenhecken gesäumt wird und stellenweise so schmal ist, dass nur eine Person hindurchgehen kann.

An der Einmündung in die Weiherstraße stoßen wir auf den Gasthof „Zur Alten Post“, der seit 1871 in Familienbesitz ist, und wo in alten Zeiten nach dem beschwerlichen Anstieg durch das Tiefenbachtal der Postillon frische Pferde einspannte. Huppenbroich, 1369 erstmals urkundlich erwähnt, ist eine gelungene Mischung aus Tradition und Moderne. Das wird nicht zuletzt am Stil der Wohnhäuser deutlich.  Was außerdem auffällt, ist die Symbiose von Bebauung und Natur. So viele landschaftstypische Hecken und Bäume auf engstem Raum gibt es selten zu sehen. 

Am Ende der Weiherstraße wenden wir uns nach links und folgen der Mühlenknippstraße, an der Straße „Im Schöllchen“, vorbei bis zum Ende des Ortes. Hinter den letzten Häusern biegen wir rechts in einen Wirtschaftsweg ein. Er führt uns durch das Hecken- und Wiesenland am Südhang des Tiefenbachtals und bietet einen schönen Blick auf Simmerath und Kesternich. Bevor wir nach ca. 300 Metern links abbiegen, passieren wir Ginsterbüsche, die während der Blütezeit im Frühjahr ihrem Namen „Eifelgold“ alle Ehre machen. Der Talgrund des Tiefenbachtals, den wir nach einer Waldpassage erreichen, kann kaum romantischer sein. Der würzige Duft der Pflanzen, das Rauschen des Baches und die urwüchsige Natur sind ein Erlebnis für alle Sinne. Heute erinnert nichts mehr daran, dass links vom Pfad die Huppenbroicher Mühle stand, die 1914 einer Feuersbrunst zum Opfer fiel. Lediglich der teilweise mit Bruchsteinen eingefasste Lauf des Bächleins, das hier in den Tiefenbach mündet, ist das einzige Überbleibsel aus alter Zeit. Zum ersten Mal wird die „moelen inder Deyffenbaech“ 1508 erwähnt. Sie war eine von vier so genannten Bannmühlen des Monschauer Landes. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts waren die Bewohner von Kesternich, Huppenbroich und Rurberg verpflichtet, hier ihr Getreide mahlen zu lassen. Unser Weg steigt nun bergan, vorbei an uralten, knorrigen Heckenbäumen. Bereits nach rund 140 Metern biegen wir scharf links ab. Begleitet vom Rauschen des Tiefenbachs geht es weiter durch einen Hangwald mit unterschiedlichen Charakteren. Mal sind es Fichten, mal Buchen, mal Eichen, die unseren Weg säumen. Über die mehrere Meter tief in den Fels führende Höhle, auf die wir nach einiger Zeit gleich neben dem Weg stoßen, sind wir schon ein wenig erstaunt. Natürlichen Ursprungs kann sie nicht sein. Was es damit auf sich hat, sollen Sie gleich erfahren!

Kurz vor dem Ende des Waldweges liegt auf der anderen Bachseite ein Jugendzeltplatz. An Wochenenden und in den Ferien vernimmt man schon von weitem die frohen Stimmen der herumtobenden Kinder. Völlig andere Geräusche beherrschten in der zweiten Hälftedes 19. Jahrhunderts den Ort. 1847 wurde hier ein Bergwerk gegründet, die „Maria-Grube“. Dabei ging es, ebenso wie bei der eben passierten Höhle, um den Abbau von Dachschiefer. Dort, wo heute der Jugendzeltplatz liegt, standen die Zechengebäude. Heute erinnern nur noch die Halde rechts vom Weg und mehrere Stollen im steilen Hang an jene Zeit. 1923 sollte der damals bereits brach liegende Betrieb wiederbelebt werden. Doch dazu ist es nicht mehr gekommen. Die Überreste des alten Schieferbergwerks haben aber noch eine andere Geschichte zu erzählen.

Am Wegesrand bittet ein schlichtes Holzkreuz darum, in Stille jener 22 amerikanischen Soldaten zu gedenken, die während der Kämpfe um das Monschauer Land am 30. Januar 1945 hier den Tod fanden. Noch einmal werfen wir einen Blick ins Tal und tauchen dann in die romantische Heckenlandschaft ein.

Der Ort empfängt uns genau so, wie wir ihn verlassen haben: schmucke Häuser und jede Menge Natur. An geschmackvoll restaurierten historischen Fachwerkhöfen und einem alten Hauskreuz vorbei erreichen wir über Mühlenknippstraße und Tiefenbachstraße einen weiten Platz. In anderen Dörfern erinnern nur noch Straßennamen an längst verfüllte Dorfweiher. Hier ist er erhalten geblieben. Eingerahmt wird er von einer kleinen Parkanlage mit Ruhebänken und einer efeuumrankten Naturkapelle.

Über die Straße wärenes nur noch hundert Meter bis zum Ausgangspunkt. Doch wir folgen wie am Anfang unseres Rundgangs einer schmalen Gasse mit den für Huppenbroich so typischen Buchenhecken. Und noch einmal treffen wir auf das harmonische Nebeneinander von Vergangenheit und Gegenwart. Während sich auf der linken Seite ein restauriertes Fachwerkhaus hinter einer hohen Schutzhecke duckt, steht ihm gegenüber ein modernes Wohnhaus, dessen Einfahrt von kunstvoll verzierten Holzskulpturen gesäumt wird. Zurück am Ausgangspunkt lädt die kleine neu angelegte Parkanlage neben den Parkplätzen und hinter der jungen Buchenschutzhecke zum Verweilen ein.

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Infos zu dieser Route

Start: Chantrainstraße, Huppenbroich

Ziel: Chantrainstraße, Huppenbroich

Strecke: 4 km

Dauer: 1:30 h

Schwierigkeit: leicht

Tourenart: Wandern

Aufstieg: 112 m

Abstieg: 112 m

Dorfrundgang Huppenbroich

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