Dorfrundgang Einruhr
Wir beginnen unsere Tour direkt am Heilsteinhaus mit der Heilsteinquelle, die dort in den 2003 errichteten Brunnen fließt und bereit zur Römerzeit genutzt wurde. Danach laufen wir die Franz-Becker-Straße hinauf und treffen nach wenigen Metern auf ein von einer mächtigen Buchenhecke umgebenes Holzkreuz. Danach gelangen wir zum Friedhof mit dem mächtigen Kreuz aus Maria Laacher Basalt. Gleich hinter dem Friedhof gelangen wir in offenes Wiesengelände. Der Waldrand rechts von uns begrenzt aber nicht nur die bewirtschaftete Fläche. Der Nationalpark Eifel beginnt oberhalb der Baumgrenze. Bevor wir vorbei an alten Obstbäumenzum Waldrand gelangen, bietet sich uns links vom Weg eine willkommene Erholungsmöglichkeit. Im Tretbecken vor dem Hochbehälter der ehemaligen Einruhrer Wasserversorgungsgenossenschaft gönnen wir uns eine wohltuende Erfrischung. Der sich ständig verändernde Blick auf den Ort, den See, die bewaldeten Hänge und die Höhenorte am Rande des Rurtales sind ein Genuss. Außerdem lässt sich von hier oben gut nachvollziehen, wie Einruhr sich in den letzten 50 Jahren entwickelt hat. Wieder zurück in der Zivilisation geht es jetzt rasch bergab. Unten angekommen, begegnen wir der jüngeren Geschichte des Ortes, und zwar den einschneidenden Ereignissen der Jahre 1952 bis 1958. Ein großer Teil des Geländes zum Seeufer hin wurde damals im Zuge der Aufstockung des Obersees angeschüttet. Mehrere Häuser, die im künftigen Staubereich lagen, mussten ebenso wie der größte Teil von Pleushütte jenseits der Rurbrücke abgerissen werden. Mit den Häusern Nr. 46 und 39 hat es eine ganz besondere Bewandtnis. Bei dem einen handelt es sich um das Gebäude der ehemaligen Badeanstalt von Rurberg, das andere stand früher in Pleushütte. Bevor das Wasser kam, wurden beide sorgfältig abgetragen und hier an hochwassersicherer Stelle wieder aufgebaut. Glücklicherweise haben mehrere schöne Fachwerkhäuser die gewaltigen Baumaßnahmen überlebt. Am Naturfreibad vorbei gelangen wir zum Ehrenmal, das an die Gefallenen beider Weltkriege erinnert. Hier stand einst die erste, 1749 erbaute, Kirche des Ortes. Kurz darauf entdecken wir zwischen den Fachwerkhäusern in einer Mauer unter Apfelbäumen zwei Mühlsteine, die an die über 300 Jahre alte Mühle, die ebenfalls der Anschüttung weichen musste. An der Kreuzung vor der Kirche biegen wir nach rechts in die Straße “Am Obersee“ ein und gelangen zur Uferpromenade und genießen die Schönheit der Landschaft. Von der Parkanlage mit Spiel- und Klettermöglichkeiten für Kinder gelangen wir in die„Rurstraße“. Kurz vor der Kirche entdecken wir in der Mauer einen Stein mit lateinischer Inschrift. Der Text lautet übersetzt: „Dem lebendigen Gott, von dem alle Gaben kommen.“ Die Votivtafel erinnert an die Einweihung der Heilsteinquelle im Jahr 1826 und ist das letzte Überbleibsel der damaligen Brunneneinfassung.