Wasser - Wolle - Schiefersteine
Monschau
Start- und auch Endpunkt der Tour ist der Tuchmacherbrunnen(18) auf dem Marktplatz in Monschau. Er zeigt verschiedene Arbeitsschritte der Feintuchproduktion des 18. Jahrhunderts,als noch Stoffe in mühseliger Handarbeit hergestellt wurden.Damals war Monschau ein bedeutendes Zentrum der Wollstoffproduktionin Europa. Ab Marktplatz führt der Weg die Wandererhoch auf die Sonntagsley . Hier bietet sich ein wunderschöner Blick über die mit Schiefer gedeckten Häuser der Monschauer Altstadt. Weiter geht es durch den Kurpark Richtung Burgau, wo der letzte in Monschau tätige Textilbetrieb, die Rheinischen Wollwerke, 1983 seine Pforten schloss. Der Pfad verlässt Monschau und führt hinauf zur Engelsley mit einem herrlichen Blick über das Rur- und Perlenbachtal. Unterhalb der „Ley“ (=Schieferfelsen) wurde früher unter Tage Dachschiefer gebrochen. Steil hinab geht es ins Perlenbachtal zum Wehr von Dreistegen mit einem Kanal, der im 19. Jahrhundert das Wasser zu einer Turbine in der Kunstwollfabrik von Alexander Scheibler leitete. Vorbei an einem Campingplatz führt der Weg durch das idyllische Perlbachtal, das die charakteristische Vegetation des Hangschuttwalds zeigt. Verschiedene Moos- und Farnarten kann man hier entdecken, und gelegentlich lässt sich auch die Wasseramsel blicken,die in kurzen Tauchgängen im Bach nach Futter sucht. Vorbei am Hotel Perlenau , einer ehemaligen Wollwäscherei und Farbholzmühle, geht es zur Perlbachtalsperre, die seit 1953 das Monschauer Land mit Trinkwasser versorgt. Auf einer Felsnase hoch über der Talsperre lädt die „Eifelsteigliege" zu einer Rast ein. Kurz dahinter kann der Wanderer den Rundweg abkürzen, indem er nach links den Berg hoch dem „Eifelsteig“ bis zum Nationalparktor in Höfen folgt. Weiter geradeaus an einem alten Karrenweg, heute Verbindungsstraße zwischen Höfen und Kalterherberg, liegt die 1805 erbaute Höfener Mühle. Die Täler von Fuhrtsbach und Perlbach sind altes Kulturland. Diese wertvollen Biotope bieten Heimat für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten. Im Frühjahr verwandeln tausende wilde Narzissen die Talwiesen in ein gelbes Blütenmeer, und im Sommer findet man hier den aromatischen Bärwurz. Bevor der Weg das Fuhrtsbachtal wieder verlässt, erreicht er in seinem südlichsten Teil den Nationalpark Eifel. Hier gilt seit 2004 das Motto „Natur Natur sein lassen“. Auf rund 11.000 ha Fläche ist die Natur streng geschützt und darf nur auf ausgewiesenen Wegen betreten werden. Nun geht es hinauf nach Höfen. Im Ortsteil Alzen empfangen hohe Hausschutzhecken die Wanderer. Die meist aus Rotbuche gepflanzten und wie grüne Mauern geschnittenen Hecken des Monschauer Heckenlandes schützen die alten Fachwerkhäuser vor der Witterung. Das Bundesgolddorf Höfen weist noch viele charakteristische Fachwerkhäuser auf. ImHaus Seebend kann man die Ausstellung„Buchenhecken und Narzissentäler“ des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn-Eifel besichtigen. In Kürze wird dort auch das Webereimuseum Höfen eröffnet werden. Nicht verpassen sollten die Wanderer das Nationalparktor Höfen. In deralten Molkerei findet man nicht nur eine Ausstellung zum Nationalpark Eifel, sondern auch eine Tourist Information sowie ein Bistro. Weiter geht es durch die Weiherstraße vorbei an alten Bauernhäusern, die vom Leben früherer Generationen erzählen und heute liebevoll restauriert sind. Zurück führt der „Alter Weg“ nach Monschau, wo im 17. Jahrhundert an einer Straßensperre, Grindel genannt, der Zugang zur Stadt Monschau kontrolliet wurde. Vorbei am Friedhof auf dem zahlreiche ehemalige Monschauer Tuchindustrielle begraben sind, kündigt Kopfsteinplaster bereits den Altstadtbezirk Mühlenberg an. In der Blütezeit der Monschauer Wolltuchproduktion um 1780 wohnten hier viele Weber. Sie mussten in ihren Häusern nicht nur die mächtigen Webstühle unterbringen, sondern hielten zur Versorgung der Familien in den Kellerräumen auch Vieh wie Ziegen und Schweine. Nach 14 km abwechslungsreicher Wanderstrecke empfängt wieder der Tuchmacherbrunnen die Wanderer, die das gastronomische Angebot der Altstadt für eine verdiente Rast nutzen können.