Von Kaisersruh um den Kahlenberg (A5)
Wer aus Aachen kommt und gerne joggt, Fahrrad fährt oder ausgedehnte Spaziergänge liebt, wird für sich längst das Wurmtal mit seiner facettenreichen Landschaft entdeckt haben. Die abwechslungsreichen Wanderwege führen durch eine von Wiesen, Waldstücken und Ackerland geprägte Kulturlandschaft und bieten hinter jeder Biegung neue Entdeckungen. Das nördlich der Stadt Aachen auf dem Gebiet der Städte Würselen und Herzogenrath zu beiden Seiten des Flusses Wurm gelegene Naturschutzgebiet ist ca. 445 ha groß und wird in weiten Teilen von frei schwingenden Flußmäandern der Wurm in der offenen Talaue geprägt. Der größtenteils naturbelassene Flussverlauf weist dabei eine eindrucksvolle Fließdynamik auf, die landesweit Ihres gleichen sucht. Durch die Kraft des fließenden Wassers ändert sich der Gewässerverlauf ständig, immer wieder entstehen neue Rinnen, Kiesbänke, abbröckelnde Steilufer, verlassene Flussbetten und neue Auenwälder. Wegen der in den Kies- und Sandanlandungen der Wurm befindlichen Nahrung wirkt das Gewässer besonders anziehend auf bestimmte, teils seltene Vogelarten. In den Uferabbruchkanten der Wurm findet beispielsweise der seltene Eisvogel ideale Nistmöglichkeiten. Seit einigen Jahren ist auch der Biber wieder an die Wurm zurück gekehrt. Aber nicht nur die Natur schöpft aus dem Vollen, auch kulturhistorisch hat das Wurmtal einiges zu bieten. Hoch über dem Wurmtal thront beispielsweise die Burg Wilhelmstein. Als mittelalterliche Grenzburg erbaut, ist die Burgruine heute die Attraktion im Naherholungsgebiet Wurmtal. In den Sommermonaten finden im Schatten der Burg kulturelle Veranstaltungen von Klassik bis Rock, von Theater über Kabarett bis hin zu Open Air-Kino statt, die weit über die Grenzen Würselens und der Aachener Region hinaus bekannt und beliebt sind. Alte Mühlen erinnern dagegen an das industriekulturelle Erbe ebenso wie verschiedene Halden oder zahlreiche Stellen, an denen immer noch Kohleflöze bis an die Oberfläche reichen.