Höhenflug und Täler
Aachen
Diesmal erklimmen wir mit dem Horst von Verlautenheide den Osten des Aachener Kessels. Der Anstieg lohnt, denn auch wenn sich Autobahn und Landstraße kurzzeitig lauthals bemerkbar machen, so werden wir doch mit herrlichen Weitblicken belohnt. Beim Anblick des Flughafens Merzbrück fühlen wir uns schon fast selbst wie im Höhenflug, wenn wir auf ebenen Wirtschaftswegen über die Weiten der Börde radeln.
Unterwegs finden wir idyllische Örtchen wie Nirm, Linden-Neusen und Euchen. Altehrwürdige Vierkanthöfe mit mehr als 300 Jahren auf dem Buckel lassen ländliche Atmosphäre aufkommen. Kurz zuvor haben wir noch Aachen-Rothe Erde und die Hüttenstraße passiert, ein Relikt der Aachener Industriegeschichte. Bis 1926 war es zeitweise eines der größten Stahlwerke Deutschlands mit bis zu 6.600 Beschäftigten. Zu den Zeitzeugen gehört das einstige Direktionsgebäude am Kreisverkehr.
Dann tauchen wir ab in die grüne Welt der Wurm fernab von Siedlung und Verkehr. Bergauf, bergab schlängelt sich die Strecke entlang der Talhänge mit wunderbaren Blicken auf die offene Aue. Als Schutzgebiet von europäischem Rang darf die Wurm hier ihre Bahnen ziehen. Am Talhang, auf einem Bergsporn thront seit dem 13. Jh. Burg Wilhelmstein in strategischer Lage. Feindesland aus Aachener Sicht, denn hier regierten einst die Grafen von Jülich.
Unten im Tal zeugen ehemalige Mühlgebäude von einer ebenso langen Geschichte. Über 45 Mühlen taten hier einst einen vielfältigen Dienst. Während an der Adamsmühle Öl gepresst und Korn gemahlen wurde, pumpte die Teuter Mühle Wasser aus den Bergbaustollen und die Wolfsfurth wandelte sich zur Tuchweberei.
Stadteinwärts rollen wir in die Soersebene hinab bevor wir mit dem Lousberg eine attraktive Schlussetappe einlegen.
Sehenswürdigkeiten:
- Elisenbrunnen
- Burg Frankenberg
- Burg Wilhelmstein