Feierabendrunde Herzogenrath, Grube Adolf
Ob 100 Meter Aufstieg, flache Umrundung oder eine Kombination aus beiden, bei dieser Tour heißt es einfach: Immer an der Halde lang! Die verwunschenen Wege säumen Bäume und Sträucher, die die Halde seit nunmehr 50 Jahren erobern und inzwischen zu einem Landschaftspark gemacht haben. Auf den dunklen, wärmespeichernden Böden mit Kohlegeschichte hat sich eine spezielle Pflanzen- und Tierwelt entwickelt, die man sonst eher am Mittelmeer findet.
Die Gipfelbesteigung lohnt. Die Wegweiser „Haldenaufstieg/Höhenweg“ führen zu zwei Aussichtsplateaus auf 230 Metern und 245 Metern und eröffnen wunderbare Fernblicke in Richtung Maas, Rhein, Hohes Venn, Eifel und dem Selfkant.
Auch die Siedlung Streiffeld am Haldenfuß hat Bergbauwurzeln. Als der Namensgeber der Grube, Adolf Freiherr von Steffens, Aufsichtsratsvorsitzender des Eschweiler Bergwerksvereins (EBV), das Gelände 1899 erwarb, gab es hier nur Ackerland und zwei Gutshöfe. Mit der Kohleförderung kamen die Arbeiter. 1910 startete der EBV das Projekt „Gartenstadt Streiffeld“, 1911 zogen die ersten Bergleute ein. Der „Streiffelder Hof“ , einer der beiden ursprünglichen Gehöfte, wurde 1914- 1966 zum Casino für Bergbaubeamte.
1913 begann die Kohleförderung mit Schacht vor Ort. Einige technische Neuerungen machten die Grube Adolf zu einem Vorreiter in der Bergwerkstechnologie. In ihren besten Zeiten förderte sie bis zu 1 Million Tonnen Steinkohle im Jahr und bot 2.700 Menschen Beschäftigung. 1972 kam die Stilllegung.