Bunkerweg
Simmerath-Strauch
Die Wanderung startet an der Kirche St. Matthias in Strauch. Im Jahre 1850 von den Dorfbewohnern als kleine Kapelle gebaut, wurde das Gotteshaus in Anbetracht der wachsenden Bevölkerung in Strauch schnell zu klein, so dass bereits 1922 der Grundstein für das heutige, deutlich größere Gebäude gelegt wurde.
Wir verlassen Strauch in nördliche Richtung und treffen nach wenigen Kilometern auf den quirligen Tiefenbach, einen der zahlreichen, für die Eifel typischen, Mittelgebirgsbäche. Aufgrund des Vorkommens zahlreicher, teils seltener Tier- und Pflanzenarten steht das gesamte Tal unter Naturschutz und bietet somit ein tolles Naturerlebnis. Wir folgen dem Tal für gut einen Kilometer, begleitet vom fröhlichen Plätschern des kleinen Flüsschens. Nach Querung des Baches verlässt der Weg dann das Tal des Tiefenbachs in westliche Richtung und führt uns in die Ausläufer des Buhlert, einen 508 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen bewaldeten Höhenzug. Die Bäume werden dichter und nach wenigen hundert Metern treffen wir auf verschiedene Bunkeranlagen des zweiten Weltkriegs. Sie zählen zu den wenigen noch annähernd vollständig erhaltenen Bunkern des Westwalls. Diese 630 km lange Verteidigungslinie sollte Deutschland in der NS-Zeit vor militärischen Angriffen aus dem Westen schützen. Mit ihren über 18.000 Bunkern, Stollen, zahllosen Gräben und Panzersperren wurde sie als größtes Befestigungswerk aller Zeiten gepriesen und galt als unüberwindbar, was sich nachweislich als Fehleinschätzung erwies. Von den an dieser Stelle ursprünglich gelegenen 16 Anlagen wurden die meisten nach dem Krieg zerstört oder zugeschüttet. Vier Bunker sind allerdings gut erhalten und frei zugänglich. Wo früher schreckliche Kämpfe tobten, haben heute Fledermäuse ein geschütztes Winterquartier.
Die Route führt uns nun wieder aus dem Wald heraus, in Richtung des Windparks Michelshof, der einen hohen Anteil des Bedarfs der Gemeinde Simmerath an erneuerbaren Energien deckt. Er war der erste Bürgerwindpark in der Gemeinde und wurde im Juli 2004 in Betrieb genommen. Er deckt den jährlichen Strombedarf von ca. 7.000 Haushalten. Von hier aus führt uns der Weg dann durch eine offene Feld- und Wiesenlandschaft zurück zur Kirche St. Matthias, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung, wo die schöne Tour endet.