Von der Kaiserstadt zu den Töpfern nach Raeren
Auf dem ersten Teil der Route folgen wir den Spuren Karls des Großen. Wo einst die Schlachtrösser Karls des Großen im Jahr 775 in kriegerischer Absicht gen Sachsenlande zogen radeln wir friedlich und gemütlich auf der ausgeschilderten Kaiserroute bis Kornelimünster.
Im absolut sehenswerten historischen Ortszentrum von Kornelimünster empfiehlt es sich dann, eine erste Pause einzulegen und ein wenig durch die Gassen zu bummeln. Von den großen Kriegen weitgehend verschont, prägen noch heute Bürgerhäuser des 17. und 18. Jahrhunderts das Ortsbild. Der historische Ortskern aus dem Mittelalter ist fast vollständig erhalten geblieben. Verschieferte Fachwerkhäuser und Wohlstand vermittelnde Bruchsteinhäuser – nirgendwo lässt sich die Geschichte der Profanarchitektur im Aachener Raum so komprimiert erleben wie in Kornelimünster.
Weiter geht es auf der ehemaligen Vennbahn Richtung Wahlheim. 1885 wurde vom Bahnhof Rothe-Erde aus der erste Abschnitt der Hohen Venn-Bahn zwischen Rothe Erde und Monschau in Betrieb genommen und später bis nach Luxemburg ausgebaut. Über die Strecke wurde Rothe Erde in den Folgejahren (Ende 19. Jahrhundert, Anfang 20. Jahrhundert), als einer der größten stahlproduzierenden Standorte Deutschlands mit den für die Stahlproduktion notwendigen Rohstoffen (Roheisen) aus Luxemburg versorgt. Mit der nachlassenden Bedeutung der Montanindustrie in der Region Aachen sank die Auslastung der Vennbahn in den letzten Jahrzehnten dann allerdings stetig, so dass die Strecke schließlich bis 1989 vollständig stillgelegt und teilweise rückgebaut wurde. Auch der Versuch, die landschaftlich reizvolle Vennbahn als Museumsbahn zu unterhalten, scheiterte mangels Auslastung, so dass die Vennbahn heute in Gänze zu einem der längsten und schönsten Bahntrassenradwege Europas ausgebaut wird, der durch drei Länder von Aachen bis Luxemburg führen wird (Nähere Informationen: www.vennbahn.eu )
Nach knapp 4 Kilometern verlassen wir dann die Vennbahnroute in Wahlheim und verlassen Deutschland über Schmithof und Sief in Richtung Belgien in das ab dem 13. Jahrhundert für seine Töpferei bekannte Töpferdorf Raeren, dessen Waren in ganz Europa gefragt waren. Der Ort selbst wird geprägt durch seine Bruchsteinarchitektur und weist noch sein ursprüngliches Dorfbild auf. Das Zentrum und absolute Highlight in Raeren bildet die historische Wasserburg aus dem 14.Jahrhundert. Im Inneren der Burg können die Besucher in die Lebenswelt der Raerener Töpfer eintauchen und deren prunkvolle Erzeugnisse bewundern. Raerener Steinzeug prägte ab dem 13. Jh. und bis zur Erfindung des europäischen Porzellans nicht nur das tägliche Leben der einfachen Bevölkerung sondern war auch als reich verziertes Prunkgeschirr auf den Tafeln des Adels und des Klerus zu finden. Die Raerener Töpfer produzierten und exportierten ihre hochwertige Keramik in riesigen Stückzahlen für ganz Mittel-, Nord- und Osteuropa sowie für Übersee. Die hervorragend aufbereitete Dauerausstellung des Museums gibt einen kompletten Überblick über diese ganz besondere Keramik und zählt seit 2007 offiziell zum Europäischen Kulturerbe (Nähere Informationen: www.toepfereimuseum.org )
Über Hauset und Hergenrath geht es dann schließlich durch den Aachener Wald wieder Richtung Aachen zum Aachener Hauptbahnhof, dem Start und Zielpunkt der Tour. Sollten Sie nach der Tour immer noch voller Tatendrang sein, empfiehlt sich vor der Heimfahrt noch ein kurzer Abstecher in die historische Altstadt von Aachen, mit Aachener Dom und historischem Rathaus. Folgen Sie einfach der Beschilderung ab Aachen Hauptbahnhof und bummeln Sie noch ein Weilchen durch die alten Gassen und die Geschichte von Aachen.
Highlights entlang der Strecke:
- Burg Frankenberg
- Benediktinerabtei Kornelimünster
- Historisches Ortszentrum Korne
- limünster
- Vennbahn
- Burg und Töpfereimuseum Aachen
- Aachener Wald
- Historische Altstadt von Aachen mit Dom und Rathaus