Von Aachen über Valkenburg nach Maastricht
Aachen
Kreide, Kohle und Kasteele
Sobald wir die Hörn und den Rand des Aachener Kessels erklommen haben, zeugen erste stattliche Gehöfte in Orsbach vom fruchtbaren Mergelland. Auch die Römer wussten die Qualität zu schätzen und legten Landgüter in der Gegend von Bocholtz an. Wir folgen dem Weg der Römer und nutzen deren alte Wegeverbindung nach Maastricht. Moderne Windkraftanlagen stechen aus dem Horizont und nutzen die windigen Höhenlagen. Die traditionelle Windmühle auf dem Mingelsberg, ein gutes Stück weiter, tat das schon vor über 160 Jahren.
Älter als die kalkigen Hügel sind die hiesigen Kohleflöze, die sich ebenfalls grenzüberschreitend erstrecken und die Region seit dem Mittelalter zum Kohlerevier machten. Ein vergangenes Kapitel, längst sind die Zechen dicht. In Simpelveld treffen wir auf die dampfbetriebene „Miljonenlijn“, die heute in gemütlicher Fahrt Touristen statt Kohle nach Valkenburg bringt.
Unterwegs erwarten uns zahlreiche Gelegenheiten, herrliche Aussichten und limburgische Spezialitäten zu genießen. Ob als Stärkung oder Belohnung, Pausen sind empfehlenswert, denn die „niederländische Schweiz“ wartet mit so mancher Bergetappe auf und war Grund genug, die Region zum Austragungsort des alljährlichen Amstel-Gold-Race zu machen. Auch wir wagen uns an einige Streckenabschnitte des internationalen Radsportevents. Den berühmt-berüchtigten Cauberg südlich von Valkenburg lassen wir allerdings lieber links liegen.
Mit geschwungenen Mäandern und leisem Plätschern begleitet uns die Geul auf weite Teilen der Route. Unterwegs reihen sich die Kasteele und Wasserschlösschen mit prächtigen Gärten. Im Komplex des einstigen Klosters St. Gerlach treffen wir auf eine barocke Kirche, die unter den Top 100 Sehenswürdigkeiten der Niederlande rangiert. Sie kündet vom heiligen Gerlach, einem Ritter aus Houthem, der sein gesamtes Vermögen den Armen stiftete und sich hier in eine Baumbehausung zurückzog. Auch um den Dreier-Bildstock bei Kasteel Schaloen rankt eine Legende. Er sollte die Geulüberquerung sichern und vor bösen Geistern schützen.
Dann kommen wir den weißen Mergelschichten, die das Kreidemeer vor Jahrmillionen hinterließ, ganz nah. Viele Abbaugruben haben ihr Gesicht gewandelt und sind zu Schutzgebieten wie De Dellen bei Houthem geworden. Von unterirdischer Kalksteingewinnung zeugen Höhleneingänge entlang der Route in Valkenburg und laden zur Entdeckung der abenteuerlichen Gängelabyrinthe. Ob prähistorischer Feuersteinabbau, Römerkatakomben, Wandmalereien, Weihnachtsmarkt oder Bike-Adventure, Besuchsgründe für ein nächstes Mal gibt es genug.
In Maastricht hangeln wir uns auf ruhiger Strecke der Grenze von Stadt und Land entlang, queren die äußeren Wohnbereiche und die Maas, bevor wir in die alten Gassen eintauchen. In zufriedener Müdigkeit sinken wir auf den nächsten freien Sessel einer gemütlichen Terrasse und schauen dem quirligen Treiben zu.
Sehenswürdigkeiten:
Miljoenenlijn von Simpelveld nach Valkenburg
Windmühle Op de Vrouwenheide, Ubachsberg
Kasteel Schaloen, Oud-Valkenburg
Kasteel Oost, Valkenburg
Museum Valkenburg
Nicolaas en Barbara Kirche, Valkenburg
Kasteel den Halder, Valkenburg
Kasteel Valkenburg
Grendelpoort/Grendeltor Valkenburg
Gemeentegrot Valkenburg
Vuursteenmijn Valkenburg
Museum Romeinse Katakomben, Valkenburg
Kasteel St. Gerlach
Naturschutzgebiet Ingendael
Naturschutzgebiet De Dellen