Kupferhof Grünenthal
Stolberg
Im Vergleich zu den früher entstandenen Kupferhöfen wie Schart oder Rose drängt sich im Fall des Kupferhofes Grünenthal der Eindruck eines feudalen Herrensitzes auf. Das um 1700 entstandene Bauensemble bildet mit dem zentral angeordneten Herrenhaus und den beiden vorgelagerten Seitenflügeln einen großzügigen nach Norden offenen Innenhof. Matthias Peltzer hatte den Grund und Boden links der Vicht vom Stolberger Burgherrn Franz Karl Freiherr von Frentz gekauft, der diese Parzellen "im grünen Thal" nannte - daraus entstand der Name Grünenthal. In seiner wechselvollen Geschichte erfuhr der Hof Grünenthal mehrere Nutzungsumwandlungen.
Nach 1752 nutzte Heinrich Peltzer als späterer Nachfolger einen Teil des Anwesens für sein Textilgewerbe. Den gesamten Kupferhof kaufte 1772 Michael Michels; dessen Erben verkauften das ganze Areal Grünenthal 1842 an Leonhard Lynen Dumont, der dort eine Kratzenfabrik, später dann eine Streichgarnspinnerei und Gerberie betrieb. Diese Ära dauerte bis 1877. In jenem Jahr kam es zu einer öffentlichen Versteigerung.
Ursprünglich reichte das Gesamtareal des Grünenthales von der heutigen Sonnentalstraße bis etwa zur Rosentalstraße. Der Kern der weitläufigen Anlage wurde 1889 von der Familie Wirtz erworben, die ihre Seifenproduktion hierhin verlagerte. Der Rest wurde von der Stadt Stolberg gekauft, die auf dem Gelände den Kaiserplatz anlegte und u.a. das Gymnasium sowie das Amtsgericht errichtete. Ein weiterer großer Teil des Areals wurde von der Stadt als Bauparzellen an Privat-leute veräußert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete die Familie auf dem Hof Grünenthal das gleichnamige Pharma-Unternehmen, das heute weltweit tätig ist.
Bis heute wird das restaurierte Herrenhaus von der Unternehmerfamilie Wirtz bewohnt und gilt als Familienstammsitz.
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